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Das Umfeld des Bahnhofs Rheinhausen - Historisches

Der Bahnhof Rheinhausen kann grob als Grenze zwischen den Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim bezeichnet werden. Er liegt auf der Friemersheimer Seite und war mit Hochemmerich in den Anfängen der Bahn durch eine Brücke für Fuhrwerke und Passanten im Westen

Bild 16:  Blick nach Westen vom Bahnsteig auf die Brücke

und durch einen Personentunnel zwischen der Kruppstraße und der Parallelstraße im Osten verbunden.

Bild 17: Zugang zum Personentunnel von der Parallelstraße 1974.

In Höhe des Haltepunktes Bahnhof Ost gab es an der Friedrich-Alfred-Straße noch eine schmale Bahnunterführung, im Volksmund "Mausefalle" genannt. Sie lag direkt gegenüber dem Tor 1 der Krupp'schen Hütten- und Stahlwerke.

Die damalige Bürgermeisterei Friemersheim geht in ihren Anfängen übrigens weit in das Mittelalter zurück. Der Werth'sche Hof in "Friemersheim Dorf" gibt Zeugnis von Karl dem Großen, den Freiherren von Friemersheim und ihrem Geschlecht. Aber das soll hier nicht weiter behandelt werden, sondern lediglich einen Eindruck von der historischen Dimension vermitteln. Wer näheres erfahren möchte, kann sich in die Lektüre von Friedrich-Albert-Meyer "Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden, ein Haus und Handbuch für den Rheinhauser Raum, vertiefen.

Nach der Ansiedlung von Krupp entlang des Rheins auf dem Gebiet der Ortschaften Rheinhausen, Schwarzenberg, Bliersheim und Friemersheim und dem Bau des neuen Empfangsgebäudes entwickelte sich auch das Ortsbild um den Bahnhof weiter.


Bild 18: Bahnhof mit Straßenbahn an der Windmühlenstraße

Landwirtschaft war trotzdem im weiteren Bereich, besonders um den Kruppsee, nach Friemersheim Dorf und nach Hohenbudberg dominierend. Die Kaiserstraße in Friemersheim mit dem Bürgermeisteramt war "Verwaltungs- und Geschäftszentrum", wenngleich dieser Ausdruck eher städtisches Flair assoziiert. Die Postagentur lag direkt dem Stationsgebäude gegenüber. Damals hatte die Bürgermeisterei Friemersheim mit ihren 4 Spezialgemeinden rund 5.000 Einwohner.

Auf Hochemmericher Seite der Bahn lag von der Überführung her kommend die Parallelstraße mit linksseitiger mehrgeschossiger Bebauung.


Bild 19: Blick von Brücke Richtung Osten nach Duisburg.

Von diesem "Zubringer" zweigte nach links die Maiblumenstraße zum Krupp' schen Bertha-Krankenhaus ab und hinter der Bebauung links die Bahnhofstraße nach Hochemmerich.

Die Parallelstraße mit geringer und meist eingeschossiger Bebauung führte weiter geradeaus durch Felder entlang des Bahnkörpers bis zum Haltepunkt Bahnhof Ost.

Zahlen, Fakten, Namen und Daten aus F.A. Meyer, Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden.

Das Umfeld des Bahnhofs Rheinhausen in der Gegenwart

Die Bebauung auf der Nordseite an der ehemaligen Parallelstraße ist komplett entfernt. Die Parallelstraße ist entwidmet, zurückgebaut und durch die Straße "Zum Logport" ersetzt. Unter dieser Straße führt jetzt auch der als Personenverbindung erweiterte Bahnsteigzugang durch. In den 1970er Jahren gab es für Passanten noch einen gesonderten Tunnel. Dieser wurde 2007 zurückgebaut und aufgegeben.

Bild 20: Baustelle neuer Personen-Tunnel 2005

Die Bach-/Rheingoldstraße wurde einschließlich der Unterführung verkehrsberuhigt. Ein unmittelbar nördlich dieser Straßenunterführung gestalteter Kreuzungsbereich mit der Straße "Zum Logport" ermöglicht die schnellere Erreichbarkeit der Innenstadt von Rheinhausen und ist westwärts die Anbindung an die A 57. Damit wird die Straße zur Transitstrecke für schwere Lkw-Verkehre von und zur Autobahn, die die auf dem Logportgelände ansässigen Unternehmen ansteuern oder verlassen.

Bild 21: Unterführung Bachstraße 2012

Über die Windmühlenstraße auf der Südseite des Bahngeländes gelangt man zum äußerlich umgestalteten Bahnhofsaußenbereich mit Parkplätzen, Grünflächen, Fahrradgaragen und dem Treppenabgang zum 2007 in Nutzung genommenen Bahnsteigdurchgang auf die nördliche Bahnfeldseite.

Das ehemals stolze Empfangsgebäude ist in einem jämmerlichen Zustand; Graffiti, Verblendungen an Fenstern und Türen, eingeworfene Scheiben in oberen Etagen, Abfälle und wildes Parken machen den Bahnhof und sein unmittelbares Umfeld zu einem Ort, den man schnell verlassen will. Wer trägt die Verantwortung für diesen Zustand? Vielleicht liegt die Antwort in der Geschichte, denn schon 1922 gab's Probleme. "Was die Unsauberkeit der Räume angehe, so trage die Eisenbahnverwaltung die Schuld daran, weil ....seit 10 Jahren.... nichts mehr daran gemacht worden sei" *¹. Aber natürlich sind es in erster Linie die Zeitgenossen, damals und heute, denen der Sinn für Umwelt und Ästhetik fehlt.

Bild 22: Bahnhof Straßenseite

Bild 23: Wohn- und Geschäftshaus zwischen Bahnhof und
Restaurant Brendel 2012

Bild 24: Restaurant Brendel 2012

Bild 25: Bebauung gegenüber Bahnhof

An der Wohn- und Geschäftsbebauung an der Windmühlenstraße gegenüber dem Bahnhof hat sich in den letzten Jahrzenten nichts verändert. Einige Geschäfte haben neue Besitzer mit neuer Nutzung, eine Bank hat geschlossen und die Räume warten auf neue Mieter.

Direkt um die Ecke an der Kruppstraße steht noch die Trinkhalle "Kiosk am Bahnhof", aber die Rollläden sind geschlossen. Denn mit dem Rückbau und der Verfüllung des alten Personen-Tunnels zwischen Friemersheim und Hochemmerich 2007 direkt neben dem Kiosk gab's keine Laufkundschaft im wahrsten Sinne des Wortes mehr.

Bild 26: Kiosk am Bahnhof

Der Kruppstraße nach Osten weiter folgend, liegt nach 60 m das 1973 in Betrieb gegangene neue Stellwerk Rheinhausen, von dem heute alle Bewegungen und Fahrstraßenschaltungen ausgehen. Und da, wo früher der Güterbahnhof war und sich Speditions-Lagerplätze anschlossen, wurden in den letzten Jahren neue Aufstellgleise für Logport angelegt.
Bild 27: Gaterwegbrücke vom Bahnsteig 2 mit Blick nach
Osten 2012

Unmittelbar hinter der Gaterwegbrücke hat sich auf dem Gelände der ehemaligen Werksfeuerwehr von Krupp ein Lebensmitteldiscounter angesiedelt. Weiter ostwärts liegt eine Verwertungsgesellschaft für Altmetall, bevor der Bahnkörper parallel zur Kruppstraße bis zum ehemaligen Tor 1 von Krupp-Rheinhausen verläuft. Dort befindet sich nach wie vor der Haltepunkt Rheinhausen-Ost. *¹ F.A. Meyer, Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden.

Das Umfeld des Bahnhofs Rheinhausen - Umsetzung im Modell

Die Bebauung auf der Nordseite des Bahnhofs in Hochemmerich bestand 1973 noch; die Elektrifizierung war so gut wie abgeschlossen und die Brücke über den Gaterweg galt quasi als Begrenzung des Personenbahnhofs nach Osten.

Die auf der Nordseite ins Modell umgesetzte Bebauung an der Parallelstraße lehnt sich an die aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammenden mehrgeschossigen Häuser in Ziegel- oder Putzverblendung an, die Geschäfte, Gaststätten, Kleingewerbe und Handwerk beherbergten.

Bild 28: Zugang Personentunnel von der Parallelstraße nach
Friemersheim mit noch zu modifizierender Bebauung, Straße,
Bürgersteigen, Begrünung.

Bild 29: Zugang zum Personentunnel
Da es für die Gebäude an der Parallelstraße keine Baupläne mehr gibt, werden anhand der Fotos aus dem Stadtarchiv der Stadt Duisburg die Sortimente der Gebäudeanbieter entsprechend ausgewählt und modifiziert. Das gilt auch für die Bebauung, die entlang der Parallelstraße hinter der Gaterwegbrücke bestand.

Bild 30: Modelle Parallelstraße*)


Die Brücke über den Gaterweg als Begrenzung des Personenbahnhofs im Osten wird nach den Plänen gestaltet, die die Stadt Duisburg freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Verwendet werden als Baustoffe Holz und Kunststoff,

Bild 31: Brücke Gaterweg*)

Auf der Südseite in Friemersheim wurde zwischen dem Bahnhof und der Gaststätte Brendel nach dem Krieg ein Wohn- und Geschäftshaus neu errichtet, das in entsprechenden Proportionen aus Putz- und Mauerplatten, Fensterrahmen und Dachziegeln etc. nachgestaltet wird.

Bild 32: Modell Wohn- und Geschäftshaus/Gaststätte Brendel*)

Im Anschluß an die Gaststätte Brendel befand sich an der Kruppstraße der Personentunnel zur Hochemmericher Seite und der "Kiosk am Bahnhof".

Bild 33: Modell Kiosk am Bahnhof und Zugang zum Personentunnel

Gegenüber dem Empfangsgebäude an der Windmühlenstraße wird die vorhandene Bebauung nur als Frontzeile gestaltet, da für eine Komplettausführung der Gebäude keine Anlagefläche in der Tiefe zur Verfügung steht. Die Silhouetten ergeben sich aus den Fotos der Gebäude, die auf H0-Format gebracht werden.

Bild 34: der Hausfassaden gegenüber Bahnhof*)


Die Straßen werden auf der Südseite des Bahngeländes mit der Unterführung Bachstraße, Windmühlenstraße und Kruppstraße nach Osten führend nachgebaut, mit dem Modell der Gaterwegbrücke nach Hochemmerich im Norden fortgesetzt und ebenfalls nördlich mit dem Nachbau der Parallelstraße nach Westen und der Maiblumenstraße und Behringstraße abgeschlossen. Dort schließt sich an der Unterführung Bachstraße die "Ringlinie"; so wie auch die Straßenführung der 1970er Jahre.

Bild 35: Modell Unterführung Bachstraße mit den eingearbeiteten Leuchtbändern


Unter den Straßen werden Lenkstreifen verlegt, um mit dem Faller Car System weitere Bewegung in die Anlage zu bringen.

*) Bilder der Modelle werden nach Realisierung eingestellt; bis dahin werden Fotos aus dem Stadtarchiv Duisburg gezeigt; die Genehmigung zur Veröffentlichung wurde erteilt